Das alles hat die Jugendfeuerwehr Lüdenhausen zu bieten
Kalletal-Lüdenhausen. Feuerwehrmann- oder frau werden, das ist der Traum vieler Kinder. Und wer wissen möchte, ob diese Arbeit wirklich das richtige ist, hat die Möglichkeit, in eine Jugendfeuerwehr einzutreten. In Lüdenhausen geht das seit 50 Jahren, denn so lang besteht die Abteilung dort bereits. Bei der Feier zum Jubiläum warf Jugendwart Tobias Kuhlemann einen Blick zurück und erklärt anschließend auch, wie der Alltag in der Gruppe aussieht, welche Motivation die Jugendlichen haben und welche Kompetenzen durch die Mitarbeit aufgebaut werden
Gegründet wurde die Jugendfeuerwehr Lüdenhausen 1974 von Felix Goldkuhle und Rainer Thomi und zwar mit dem Ziel, Jugendliche frühzeitig für den Dienst in der Feuerwehr auszubilden und zu begeistern, erklärte Tobias Kuhlemann. Schon damals habe man erkannt, dass die Jugend die Zukunft ist, und es sei großer Wert auf Kameradschaft, Verantwortung und soziales Engagement gelegt worden. Viele der Jugendlichen, die damals in die Gruppe einstiegen, seien heute selbst in führenden Positionen der Feuerwehr oder teilweise noch im aktiven Dienst.
Wettkämpfe und Zeltlager schweißen zusammen
In den 1980er- und 1990er-Jahren wurden nicht nur die technischen Ausbildungsmöglichkeiten verbessert, sondern auch das Miteinander in den Vordergrund gestellt, erläuterte Tobias Kuhlemann weiter. Zeltlager, Ausflüge, Umweltschutzmaßnahmen und die Teilnahme an Wettkämpfen hätten die Gruppe enger zusammengeschweißt und zu einem festen Bestandteil des Dorflebens gemacht.
Felix Goldkuhle als Jugendwart gab sein Amt 1985 an Volker Dubbert weiter, der in den nächsten Jahren von Frank Brand und Frank Rügge unterstützt wurde. 2006 trat wiederum Volker Dubbert zurück und wurde von Frank Brand, Rainer Jüngling und Florian Matz abgelöst. 2008 übernahm Frank Rügge ein zweites Mal, bevor er 2011 die Verantwortung für die Jugendfeuerwehr an Tobias Kuhlemann, Sebastian Krooß, Dennis Kuhlemann und René Keiser weitergab. Seit 2015 ist auch Dominik Knaup mit an Bord.
Aktuell hat die Jugendfeuerwehr Lüdenhausen neun Mitglieder, zwei Mädchen und sieben Jungen. „Nachwuchssorgen gibt es aktuell nicht, aber es wäre trotzdem schön, wenn noch ein paar Jugendliche mehr den Weg zur Jugendfeuerwehr finden“, sagt Tobias Kuhlemann. Vergangenes Jahr sei deshalb extra ein Tag der offenen Tür veranstaltet worden, bei dem ein paar neue Mitglieder geworben worden seien.
Wer mit dem Gedanken spielt, in die Jugendfeuerwehr einzutreten, den dürfte vor allem der „Alltag“ in einer solchen interessieren. Und der ist laut Kuhlemann „abwechslungsreich und besteht aus einer Mischung aus theoretischer Ausbildung, praktischen Übungen und gemeinschaftlichen Aktivitäten.“ In der Regel treffen sich die Jugendlichen alle zwei Wochen donnerstags um 18 Uhr am Gerätehaus in Lüdenhausen.
Mitbringen müssen die Jugendlichen vor allem Teamgeist und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, erklärt der Jugendwart. Außerdem Engagement und Disziplin, Interesse an Technik und soziale Kompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit und Empathie.
Viele treten in den aktiven Dienst ein
Aus welcher Motivation heraus Jugendliche eintreten, sei übrigens durchaus unterschiedlich, sagt Tobias Kuhlemann. Die einen hätten Interesse an Technik und Feuerwehr, an Gemeinschaft und Teamarbeit, daran, anderen zu helfen. Andere seien an den Aktivitäten interessiert oder sehen in der Jugendfeuerwehr eine Vorbereitung eine mögliche Karriere bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst.
„Viele Mitglieder der Jugendfeuerwehr wechseln nach dem Erreichen des entsprechenden Alters, also meist mit 18, in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr“, sagt Tobias Kuhlemann. Die Jugendfeuerwehr diene also als „wichtige Nachwuchsquelle“, weil sie motivierte und gut ausgebildete Feuerwehrleute hervorbringe.
Ihr Wissen können die Jugendlichen übrigens auch bei Wettkämpfen auf regionaler Ebene unter Beweis stellen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, verschiedene Auszeichnungen und Leistungsabzeichen zu bekommen. Darunter zum Beispiel die Jugendflamme, die in drei Stufen erworben werden kann, die Leistungsspange als höchstes Leistungsabzeichen in der Jugendfeuerwehr und Abzeichen und Pokale, beispielsweise beim Bundeswettebewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr. „Diese Auszeichnungen dienen nicht nur der Motivation, sondern zeigen auch, wie weit die Jugendlichen in ihrer Ausbildung fortgeschritten sind“, davon ist Tobias Kuhlemann überzeugt.
Copyright © Lippische Landes-Zeitung, 23.10.2024 – Lorraine Brinkmann am 23.10.2024 um 16:12 Uhr