Kalletal-Lüdenhausen (ftv).Wenn Rettungskräfte Leben retten wollen und Feuerwehrleute beispielsweise verheerende Brände stoppen wollen, dann bedarf es im Ernstfall einer Menge Routine: Handgriffe müssen immer wieder geübt werden, damit sich die Retter nicht erst damit aufhalten müssen, ihr Wissen aus den Tiefen des Gehirns abzurufen. Das gilt für den Löschangriff bei einem Wohnhausbrand ebenso wie bei einem Flächenfeuer oder einem Waldbrand. Übungen wie die jüngste im kleinen Lüdenhausen sind darum so wichtig.
Dabei sind die Rettungskräfte natürlich nicht vorgewarnt. Unversehens schallt das Martinshorn durch Lüdenhausen im Kalletal. Alarmiert mit dem Stichwort „Feuer Stufe 2, Flächen-/Waldbrand“ werden die Einsatzkräfte an den Thokenberg gerufen. Noch während der Anfahrt erhöht die Leitstelle auf den Wasserförderzug sowie die Waldbrandkomponente. Damit werden unzählige Tanklöschfahrzeuge, die teilweise über 4000 Liter Löschwasser mit sich führen, alarmiert. Auch eine Drohne der Feuerwehr Lemgo zieht ihre Kreise über das Waldgebiet. Das Szenario: Ein Passant hat mehrere hundert Quadratmeter brennendes Unterholz gemeldet. Das Problem: Die Brandstelle befindet sich rund einen Kilometer im Wald zwischen Lüdenhausen und Laßbruch. Alles zum Glück nur eine fingierte Situation und Übung.
„Geplant war diese Übung schon vor mehreren Jahren. Es kam jedoch immer etwas dazwischen“, erklärt Kreisbrandmeister Sascha Medina. Rund 125 Einsatzkräfte eilen zum Bergkamm. Kinder stehen teilweise an den Zäunen und können beobachten, wie Feuerwehrkräfte aus ganz Lippe durch ihr Dörfchen brausen.
Im so genannten Pendelverkehr bringen die Tanklöschfahrzeuge, kurz TLF, immer wieder Wasser zu einem Container. Hierbei werden die Fahrzeuge in den so genannten Abrollbehälter Wasser der Feuerwehr Lemgo entleert, fahren zu einem zuvor dafür bestimmten Hydranten und holen Nachschub. Nach gut zwei einhalb Stunden ist das Übungsszenario beendet und die Einsatzkräfte können ihre Standorte wieder anfahren.
aus www.lz.de vom 25.09.2023