Erste Kolumbarien auf dem Lüdenhauser Friedhof
Kalletal-Lüdenhausen (fmt). „Nichts im Leben ist umsonst, auch nicht der Tod“, sagt der Volksmund. Wie recht er damit hat, das zeigen die ständig steigenden Kosten für Bestattungen auf den Friedhöfen der Kommunen und Kirchengemeinden. Die Bestattungskultur hat sich in den letzten Jahrzehnten komplett verändert. Urnen- statt Erdbestattung brauchen weniger Raum auf den Friedhöfen. „Die Kosten für bisherigen Flächen aber bleiben und müssen in die Grundkosten einer Bestattung berücksichtig werden. Dazu kommt, das Friedhofkosten kostendeckend weiter gegeben werden müssen und zum Beispiel auch nicht im Haushalt einer Kirchengemeinde berücksichtige werden“, sagt Pastor Horst-Dieter Mellies von der Lüdenhauser Kirchengemeinde.
Viele Menschen entscheiden sich schon vor ihrem Tod für Ruhestätten die weitaus günstiger sind als die in ihrer Gemeinde, weiß er weiter zu berichten. Das macht die Situation für die Gemeinden nicht leichter, denn die festen Kosten eines Friedhofes werden nach der Anzahl der Bestattungen eines Jahres in jedem Jahr neu festgelegt.
Die Verantwortlichen in Lüdenhausen haben deshalb jetzt einen Schritt nach vorn gewagt. Dort wurden in den letzten Tagen die ersten Kolumbarien auf gestellt. Diese Kolumbarien nehmen die Urnen der Verstorbenen für dreißig Jahr auf. In Lüdenhausen stehen nun erst einmal 12 dieser Kolumbarien für alle Kalletaler, wie Pastor Mellies betont, zur Verfügung.
Die verantwortlichen Mitglieder des Gemeinderates betonen, dass sich diese Form der Bestattung ja schon in vielen Mittelmeerländern bewährt hat und sich die Kosten gegenüber einer Erdbestattung um rund ein Drittel reduzieren.
Letztlich ist auch in der Kirchengemeinde Lüdenhausen das Ziel, die Fläche des Friedhofes zu verkleinern, um so die Fixkosten drastisch zu reduzieren. Allerdings, und das wissen auch die Verantwortlichen, ist die Entweihung eines Friedhofes oder teilen davon, erst nach rund dreißig Jahren nach der letzten Bestattung auf einem Grabfeld möglich.
Die Bestattung in den Kolumbarien wird sich durchsetzten, sind sich die Kirchenältesten einig.
Die Platten vor den einzelnen Ruhestätten können individuell gestaltet werden, die Angehörigen die oft nicht mehr hier leben, sparen zudem die Kosten für die Grabgestaltung. In Lüdenhausen ist eine Erweiterung der Anlage jederzeit möglich. Die Fundamente für weitere Kolumbarien sind bereits im Boden. Zusätzlich denkt die Gemeinde auch über eine Streuwiese nach. Auch diese Form der Bestattung setzt sich immer mehr durch. Sie ist auch erforderlich, da nach der Ruhezeit in den Kolumbarien die Asche der Verstorbenen dort verstreut werden kann.
(aus: Nordlippischer Anzeiger)