Kalletal lässt es rocken

Das Festival geht in die vierte Runde, und das an drei Tagen. 20 Bands kommen auf die Bühne. Erstmals nehmen die Veranstalter Eintritt, um die Kosten zu stemmen.

Katrin Kantelberg

Kalletal-Lüdenhausen. Das nächste Kapitel ist aufgeschlagen: „Kalletal rockt – Chapter 4“. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause sollen am Kleikamp in Lüdenhausen wieder die Haare fliegen. Drei Tage sind Rock, Heavy Metal und Punk angesagt.

Wieder mit dabei: Daniel König und Michael Terwesten vom Stage Team OWL, die die Veranstaltung auf die Beine stellen. Vom 1. bis 3. September verwandelt sich die Pferdewiese in Lüdenhausen in ein Festival-Gelände. Auf drei Hektar Fläche wird gefeiert und gecampt. 20 Bands stehen auf den Bühnen, viele von ihnen Newcomer, die auf größere Auftritte hoffen. Denn eben das ist für viele Bands schwer, wie Daniel König erzählt. „Gerade die kleinen, die haben kaum eine Chance auf Auftritte.“

Er selbst ist ebenso wie Michael Terwesten seit Jahren der Szene verbunden und mit der Band Linie 6 unterwegs und so entstand vor gut sechs Jahren die Idee, das Festival „Kalletal rockt“ in Lüdenhausen auf die Bühne zu bringen. Dort betreibt die Familie von Königs Ehefrau einen alten Pferdehof, der nicht nur abgelegen genug liegt, um bis in die Nacht zu feiern, sondern auch reichlich Fläche bietet. 2017 aus einer „Schnapsidee“, wie König erzählt, in kürzester Zeit umgesetzt, hat sich das Festival in Lüdenhausen zu einer festen Größe entwickelt, mit zuletzt über 1000 Besuchern.

Das Konzept: Viele junge, noch unbekannte Bands aus der Metal, Rock- oder Punk-Szene auf die Bühne zu bringen, und mit bekannten Hauptacts am Abend die Besucher zu locken. So soll es auch in diesem Jahr wieder funktionieren, wenngleich sich die Organisatoren davon verabschieden, das Festival kostenlos anzubieten. Das war finanziell nicht mehr möglich. „Ich habe in den vergangenen Jahren so viel Geld auch persönlich in das Festival gesteckt, das kann ich dauerhaft nicht stemmen“, erklärt Daniel König, der einen Veranstaltungsservice in Leopoldshöhe betreibt. Bei „Kalletal rockt“ 2022 wird es daher Tickets geben: Tagestickets ab 19,99, Eintritt für alle drei Tage ab 32,50 Euro und das Camping-Festival-Ticket ab 46 Euro.

Damit hoffen die Veranstalter, zumindest ihre Unkosten einzuspielen. Denn die sind nicht ohne. Auf zwei Bühnen ist reichlich technisches Equipment notwendig, dazu gibt es hohe Auflagen von den Behörden. „Allein der neue Frischwasserschlauch kostete 2000 Euro.“ Dazu Zelte, Streetfood-Verpflegungsstände und sanitäre Anlagen – gut zwei Wochen wird das 40-köpfige Team für die Aufbauarbeiten brauchen. Alle sind ehrenamtlich im Einsatz und ohne die Sponsoren, wie etwa die Betriebe Kuhfuß und Ehlert aus dem Kalletal, würde das Ganze nicht laufen. Jetzt hoffen die Veranstalter auf viele Besucher, der Kartenvorverkauf hat online begonnen – und die Lüdenhausener dürfen sich auf Gratis-Tickets freuen. „Sie haben uns so gut aufgenommen“, lobt Michael Terwesten die Dorfgemeinschaft. Bislang habe es nie größere Probleme gegeben. Die Hardrockfans hätten gut gelaunt und friedlich gefeiert. Auch mit der Müllentsorgung habe es funktioniert. Ein Pfandsystem soll dieses Mal die Abfallmenge reduzieren. Und wer spenden möchte, der kann seine Pfandbecher anschließend für das Tierheim Kalletal abgeben. Die Besucher kommen wie die Bands auch aus ganz Deutschland. „Von Kindern und Jugendlichen bis zum 98-Jährigen war schon alles dabei“, erzählt Daniel König. Und manche, die kommen wohl auch nicht nur wegen der Musik, sondern auch fürs Campen nach Lüdenhausen. „Denn eine schönere Lage, die kann es ja wohl kaum geben.“

Kontakt zur Autorin per E-Mail an kkantelberg@lz.de oder unter Tel. (05261) 9466-16.

LZ vom 16.08.2022


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  4. Es wird ordentlich laut in Lüdenhausen

Vierte Auflage des Festivals „Kalletal rockt“ steigt vom 1. bis 3. September

Es wird ordentlich laut in Lüdenhausen

Kalletal

Ein Festival der härteren Gangart wird Fans von Metal, Rock, Hardcore, Punk und mehr in Lüdenhausen vom 1. bis zum 3. September geboten. Im Kleikamp 1 steigt dann das vierte „Kalletal rockt“.

Donnerstag, 18.08.2022, 10:18 Uhr

18.08.2022, 11:17 Uhr

Diese fröhlich verkleideten Menschen sind die Band „Ost+Front“, die beim „Kalletal rockt“ die „Neue Deutsche Härte“ vertreten werden.

Was 2017 noch als Food- und Rockfestival begann, hat sich im Laufe der Jahre und ganz besonders nach der mehrjährigen Coronapause zu einem reinen Rockfestival gemausert, dessen Line-Up sich sehen lassen kann.

„Hungern muss deswegen natürlich trotzdem niemand, so ganz verlässt das Festival seine bekannten Pfade nicht“, kündigen die Veranstalter vom Stage-Team OWL aus Lage an. In diesem Jahr sind insgesamt 22 Bands am Start, außerdem gibt es zum ersten Mal eine zweite Bühne.

14.08.2019, 07:0018 Bands stehen beim dritten »Kalletal rockt« auf der Bühne Aus Wacken nach Lüdenhausen Kalletal (WB). Zum dritten Mal steigt am 6. und 7. September in Lüdenhausen das »Kalletal rockt«. 18 Bands haben bei diesem Open-Air-Festival ihr Kommen zugesagt. Mehrere Bands waren auch schon beim Festival in Wacken dabei. Reiner Toppmöller

Als Headliner werden die Bands „Ost+Front“ und die „Kneipenterroristen“ auftreten. Während sich die „Kneipenterroristen“ vor fast 25 Jahren als Coverband der „Böhsen Onkelz“ gegründet haben und nach und nach eigenständiger geworden sind, kommt die „Neue Deutsche Härte“-Band „Ost+Front“ zwar nur auf 15 Jahre Bühnenerfahrung, hat sich in dieser Zeit aber ebenfalls einen festen Platz in der Szene erspielt und ist unter anderem bereits des Öfteren auf dem M’era Luna-Festival oder auch dem Rock-Harz-Festival aufgetreten.

Seit 22 Jahren gibt es die „Kneipenterroristen“ aus Hamburg schon. In Lüdenhausen lassen sie es mit einer Mischung aus Metal und Punk ordentlich krachen. Foto: Kneipenterroristen

Komplettiert wird das Line-Up durch „68FL:OZ“, „Böse Fuchs & Sly“, „Herzlos“, „Linie 6“, „MetalMind“, „Null Positiv“, „Paradoxxon“, „Reason for Jack“, „The Gäs“, „Todsünde“, Weber & Knechte und weitere Bands.

Wer kurzentschlossen als Musiker noch am 3. September um 15 Uhr auftreten will, kann sich jetzt noch via Facebook bewerben: Bands sollten den entsprechenden Beitrag des „Kalletal rockt“ dazu teilen und schreiben, weshalb sie auf dem Festival auftreten wollen. Der Veranstalter sucht die Band, die am besten zum Line-Up passt, am Sonntag, 21. August, aus.

„Kalletal rockt“ sucht noch freiwillige Helfer

Außerdem sucht die Crew noch freiwillige Helferinnen und Helfer für den Auf- und Abbau sowie während des Festivals für diverse Aufgabenbereiche. Wer sich angesprochen fühlt, kann sich per Email an info@stage-team-owl.de melden.

Die Festivalbesucher können selbstverständlich auch Campen: Dafür wird eine Gebühr erhoben – wer kein „All days“-Ticket inklusive Camping gebucht hat, zahlt für das Parken seines Autos 5 Euro, pro Zelt 10 Euro, für ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen 15 Euro.

Kein offenes Feuer auf dem Campingplatz

Die Fahrzeuge parken etwa 150 Meter vom Zeltplatz entfernt. Auf dem Campingplatz sind keine Generatoren erlaubt, kein offenes Feuer und kein Glas. Grills sind gestattet. Es wird ein Müllpfand erhoben. Der Einlass ist am Donnerstag, 1. September, etwa ab 13 Uhr. Dann gibt es  DJ-Musik zwischen 16 und 22 Uhr. Am Freitag, 2. September, gibt es Live-Musik von 14 bis 2 Uhr, am Samstag, 3. September, von 12 bis 2 Uhr.

Eintrittskarten werden auf www.eventim.de in verschiedenen Preiskategorien ab 19,99 Euro verkauft.

Auch „Null Positiv“ steht auf dem Programm. Foto: Null positiv

Aus WB vom 18.06.2022

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